Zu Beginn meiner Schwangerschaft war ich mit vielen Ängsten konfrontiert. Schon von klein auf hatte ich Angst vor Nadeln, davor, die Kontrolle abzugeben, falsche Entscheidungen zu treffen oder nicht gut genug informiert zu sein. Auch Krankenhäuser lösten in mir Unbehagen aus. Doch während meiner Recherche stieß ich immer wieder auf den Begriff Hypnobirthing. Je mehr ich darüber las, desto klarer wurde mir: Das ist genau das, was ich möchte! Rückblickend war diese Entscheidung nicht nur für mich, sondern auch für meinen Partner und unsere Tochter die beste überhaupt. In diesem Beitrag erzähle ich dir, wie ich eine selbstbestimmte Geburt im Krankenhaus erleben durfte – trotz des bestehenden Systems.
Hypnobirthing: Mein Weg zu einer selbstbestimmten Geburt
Acht Tage vor dem errechneten Termin wurde ich nachts wach und spürte die ersten leichten Wehen – oder Wellen, wie sie im Hypnobirthing genannt werden. Nach etwa zwei Stunden stand ich auf, da die Wellen alle 2–3 Minuten kamen. Ich ließ mir ein Bad ein, nahm meine Geburtshypnose zur Hand und legte mich entspannt bei gedimmtem Licht in die Wanne.
Das war der Moment, in dem ich erkannte, wie sehr mich Hypnobirthing aus meinen Ängsten herausgeholt hatte. Ich hatte immer geglaubt, dass ich in Panik geraten oder zumindest unruhig werden würde, wenn die Geburt beginnt – doch das Gegenteil war der Fall. Ich fühlte mich ruhig, verbunden mit meinem Baby und voller Vertrauen in meinen Körper.

Ich verbrachte den Tag entspannt zu Hause, wechselte immer wieder zwischen der Badewanne und meiner Hypnose, während mein Mann mich unterstützte. Die Routinen und Übungen der letzten Monate gaben mir Halt und Sicherheit. Am Abend, nachdem der Schleimpfropf abgegangen war und die Wehen sich auf einen Abstand von 1–2 Minuten verkürzt hatten, fuhren wir ins Krankenhaus. Dort stellte sich heraus, dass ich erst bei 2 cm Muttermundöffnung war – also entschieden wir uns, wieder nach Hause zu fahren. Ich fühlte mich wohl und die Wellen waren gut auszuhalten, also war das für mich völlig in Ordnung.
Am nächsten Vormittag kehrten wir ins Krankenhaus zurück, diesmal zum Bleiben. Die Hebammen wussten, dass ich mich mit Hypnobirthing vorbereitet hatte und kannten meine Geburtswünsche. Mein Mann war mein Sprachrohr, sodass ich mich voll und ganz auf mich und mein Baby konzentrieren konnte.
Der Geburtsverlauf – Selbstbestimmt und im eigenen Tempo
Während der Geburt konnte ich die Wellen am besten im Stehen veratmen. Ich hörte meine Hypnose und gab meinem Mann nur bei intensiveren Wellen ein Zeichen, damit er meinen unteren Rücken mit einem warmen Kirschkernkissen unterstützte. Zwischendurch wurde ein CTG geschrieben, und die Hebammen fragten immer wieder, ob ich wirklich nichts brauchte – aber ich fühlte mich in meiner Ruhe vollkommen wohl.
Um 19:30 Uhr war ich bei 8 cm Muttermundöffnung, und bis dahin hatte ich die Geburt als absolut entspannt wahrgenommen. Ich hätte nie gedacht, dass eine Geburt, obwohl sie lange dauerte, so gemütlich sein kann. Das Krankenhaus, das ich bewusst gewählt hatte, gab mir als Erstgebärende genau die Zeit und den Raum, die ich brauchte – ein entscheidender Faktor für eine positive Geburtserfahrung.
Kurz vor 20:00 Uhr platzte meine Fruchtblase, und die Wellen wurden intensiver. Ich spürte einen starken Druck nach unten und begann, die Wehen bewusster zu veratmen. Ab hier nutzte ich zusätzlich zur Hypnose mein Ankeröl, das ich durch regelmäßige Anwendung bereits mit einem entspannten Zustand verknüpft hatte. Die Hebammen waren fasziniert, wie ruhig ich war, und freuten sich auf ihre bevorstehende Hypnobirthing-Schulung im Krankenhaus.
Aufgrund einer kleinen Blutung durfte ich leider nicht in die Wanne, was ich mir sehr gewünscht hatte. Doch auch darauf war ich vorbereitet. Die Presswehen setzten ein, und ich machte deutlich, dass eine Rückenlage für mich nicht infrage kam. Das Kreißsaalbett wurde so umgebaut, dass ich aufrecht auf den Knien sitzen konnte. Obwohl ich nicht mehr in tiefer Hypnose war, halfen mir die Atemtechniken enorm, um mit den Presswehen umzugehen. Niemand leitete mich an oder sagte mir, wann ich pressen sollte – die Hebammen waren einfach da und bestärkten mich. Das war unglaublich wertvoll.
Um 23:52 Uhr wurde meine Tochter geboren – absolut selbstbestimmt! Trotz der langen Geburt würde ich keine Minute missen wollen. Ich konnte meine Tochter selbst aufnehmen, wir ließen die Nabelschnur auspulsieren, und der APGAR-Test wurde direkt auf meinem Bauch durchgeführt. Im abgedunkelten Raum konnten wir in Ruhe ankommen. Eine bessere Geburt im Krankenhaus hätte ich mir kaum wünschen können.

Fazit: Hypnobirthing als Schlüssel zu einer positiven Geburtserfahrung
Obwohl meine Geburt weitgehend so verlief, wie ich es mir gewünscht hatte, zeigte sich am Ende doch wieder das starre System des Krankenhauses. Während ich genäht wurde, machte der Arzt unnötigen Druck, weil ihm meine Plazenta nicht schnell genug kam – nach gerade einmal 20 Minuten sprach er bereits von einer Ausschabung. Wissen ist Macht! Wäre ich nicht informiert gewesen, hätte ich vielleicht Panik bekommen. Doch ich wusste, dass eine Plazenta Zeit braucht, und sagte der Hebamme: „Was macht der denn für einen Stress? Eine Plazenta kann doch ewig brauchen!“ Ihre Antwort war bezeichnend: „Nicht im Krankenhaus!“ – ein typisches Beispiel für die systembedingten Abläufe, die oft wenig mit den natürlichen Prozessen zu tun haben.
Die Geburt meiner Tochter hat mich nachhaltig empowert. Ich hätte nie gedacht, dass mich diese Erfahrung so stärken würde. Genau das ist mein Antrieb für meine Arbeit und meinen Blog: Ich möchte, dass DU dich genauso fühlst – wie eine Heldin! Eine Frau, die stark ist, die an sich glaubt und volles Vertrauen in sich, ihren Körper und ihre Fähigkeiten hat. Eine selbstbestimmte Geburt – egal wo sie stattfindet – trägt dich ein Leben lang.
Bedeutet das, dass du Hypnobirthing brauchst, um eine schöne Geburt zu erleben? Nein! Frauen sind für Geburten gemacht. Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, wissen wir genau, was wir tun müssen. Leider wird in der Schwangerschaft der Fokus oft auf materielle Dinge gelegt, während sich viel zu wenige Frauen mit dem bestehenden Geburtssystem befassen. Doch es ist wichtig, sich mit positiven Geburtsberichten zu beschäftigen, Wissen über die physiologische Geburt zu sammeln und Ängste aktiv aufzulösen.
Hypnobirthing hat meine Geburt zu einer wunderbaren Erfahrung gemacht – trotz der kleinen Hürden. Die Techniken, Atemübungen und Routinen haben mich enorm gestärkt, und selbst heute profitiere ich noch davon – zum Beispiel bei meiner Angst vor dem Zahnarzt.
Für mich war es die beste und wichtigste Investition in meiner Schwangerschaft.
Wenn du dich auch selbstbestimmt auf die Geburt deines Kindes vorbereiten möchtest, dann trage dich in die Warteliste für den Hypnobirthing-Kurs Geburtsglück ein. Es wird dein Leben verändern!
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